Forum 1

Häusliche Gewalt

Das Forum startete dieses Mal mit einem eindrücklichen Film der Polizei Solothurn über einen Vorfall von häuslicher Gewalt mit Polizeieinsatz. Anhand dieses Filmes stellte uns Daniel Abegg die Fachstelle Häusliche Gewalt der Polizei Basel-Landschaft vor. Die Fachstelle ist Anlaufstelle sowohl für Betroffene, als auch für das Korps der Polizei Basel-Landschaft. Zudem führen die Mitarbeitenden interne und externe Weiterbildungen durch und halten Fachreferate. Daniel Abegg berichtete über die möglichen polizeilichen Schutzmassnahmen, wovon die Wegweisung die bekannteste ist. Diese kann von der Polizei für 12 Tage ausgesprochen werden. Sollte eine Verlängerung notwendig sein, kann das Opfer dafür mit einer anwaltlichen Vertretung ein Gesuch beim Zivilkreisgericht einreichen. Die Wegweisung hat zum Ziel, die unmittelbare Gefahr weiterer Gewalt zu vermindern und das Opfer damit zu schützen. Die Zahlen der Interventionen durch die Polizei steigen jedes Jahr, ebenso die Wegweisungen. Daniel Abegg erläuterte zudem den Unterschied zwischen Antrags- und Offizialdelikt. Bei einem Antragsdelikt wird zwingend eine Strafanzeige sowie ein Strafantrag der betroffenen Person vorausgesetzt, bei deren Fehlen eine Täterverfolgung nicht möglich ist. Bei einem Offizialdelikt müssen die Behörden einer Anzeige von Amtes wegen nachgehen. In solchen Fällen ist der Rückzug der Anzeige grundsätzlich nicht möglich, auch nicht von den Betroffenen. Zum Abschluss erläuterte Daniel Abegg die neuen Möglichkeiten von Tätern wie Cyberstalking, Cybergrooming, Cyberbullying, Mobbing, Sexting und dergleichen. Diese neuen Handlungsfelder von Tätern seien eine grosse und zeitintensive Herausforderung für die Polizei.

Im Anschluss stellte uns Stephanie Buser die Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt des Kantons Basel-Landschaft mit ihren Kernaufgaben vor. Zum einen ist die Interventionsstelle Kantonale Fachstelle und in dieser Funktion zuständig für Informationen, die Durchführung von Weiterbildungen, strategische Weiterentwicklung, Sensibilisierung der verschiedenen involvierten Fachstellen sowie kantonale und interkantonale Vernetzung. Ein wichtiges Angebot der Interventionsstelle sind die Lernprogramme gegen häusliche Gewalt, da Opferschutz auch Täterarbeit bedeutet. Diese Programme laufen über 26 Wochen, jeweils an einem Abend pro Woche mit dem Ziel, die gewalttätigen Männer zu einem gewaltlosen Umgang mit Konflikten zu befähigen. Dazu müssen sie sich intensiv mit ihren Aggressionen und der von ihnen ausgeübten Gewalt auseinandersetzen. Das gleiche Angebot gibt es für Frauen, diese Kurse finden im Einzelsetting statt, da es zu wenig Frauen für Gruppenkurse gibt. Ebenfalls im Einzelsetting werden Kurse für fremdsprachige Frauen und Männer angeboten. Diese Kurse finden in Zusammenarbeit mit MUSUB statt.

Nach einer kurzen Pause, in der angeregte Diskussionen stattfanden, stellte uns Berit Fleck die Opferhilfe beider Basel vor uns erläuterte uns das Beratungsangebot sowie die Tatbestände, welche unter das Opferhilfegesetz fallen und welche nicht. Die Opferhilfe beider Basel bietet kostenlose Beratung und Information an, unterliegt dabei strenger Vertraulichkeit. Auch Mitarbeitende anderer Fachinstitutionen dürfen keine Auskunft über die betroffene Person und/oder die Beratung erhalten. Ein ganz wichtiger Teil, welcher die Opferhilfe leisten kann, ist die finanzielle Hilfe an die Betroffenen. Dabei ist Soforthilfe und auch längerfristige finanzielle Hilfe möglich. Die Leistungen werden allerdings nur erbracht, wenn kein anderer Kostenträger dafür aufkommt und sich der Wohnort, Aufenthaltsort oder der Tatort der betroffenen Person in der Schweiz befindet. Zudem gibt es Straftaten, die nicht unter das Opferhilfegesetz fallen. Die Zahlen haben seit dem Jahr 2019 kontinuierlich zugenommen. Dieser Trend geht im Jahr 2023 weiter. Im ersten Quartal 2023 wurden mehr Beratungen durchgeführt als im gleichen Zeitraum im Jahr 2022. Zum Schluss stellten sich die Referierenden für Fragen der Teilnehmenden zur Verfügung. Auf die Frage, wie man sich verhalten soll, wenn man häusliche Gewalt im persönlichen Umfeld vermutet, weist Stephanie Buser darauf hin, dass die Personen im Umfeld daran denken sollen, dass die gewaltbetroffene Person nicht in erster Linie den Täter bestrafen möchte, sondern dass die Gewaltsituation aufhört.

Die einzelnen Referate können hier heruntergeladen werden.

Neue Kurse und Weiterbildungen

Der VSO-BL bietet seinen Mitgliedern auch 2023 wiederum ein interessantes Angebot an zielgerichteten Fortbildungen und Tagungen an

Die bereits organisierten Anlässe mit Daten, Zeiten und Durchführungsorten finden Sie in untenstehender Tabelle, weitere werden folgen. Die Detailinformationen inkl. Anmeldemöglichkeiten werden so bald als möglich aufgeschaltet.

Unsere beiden Foren werden wir wiederum im Filmsaal der Kaserne Liestal durchführen. Da dies militärisches Gelände ist, müssen sich die Teilnehmenden vorgängig anmelden. Es ist das gleiche Anmeldeverfahren über diese Website wie bei den Weiterbildungsmodulen. Die Foren bleiben kostenlos.

Die Module finden jeweils von 18.00 - ca. 21.00 Uhr statt mit Ausnahme des Moduls Grundwissen Sozialhilfe, welches wiederum ganztägig an einem Samstag stattfindet. Selbstverständlich ist das Mittagessen im Kurspreis inbegriffen.

Wichtig!

Für Anmeldungen zu unseren Anlässen und Kursen muss in Ihrem Browser Java-Script erlaubt sein. Ist dies nicht der Fall, können zwar alle Daten eingegeben werden, aber der Anmeldeprozess wird ohne Rückmeldung abgebrochen. Es erfolgt in diesen Fällen keine Anmeldung in unserem System und Sie erhalten auch keine Anmeldebestätigung. Stellen Sie in diesem Fall sicher, dass Java-Script im Browser vorübergehend erlaubt ist. Beachten Sie, dass Java-Script auch durch Browser Plugins blockiert werden kann.
 
Bitte beachten Sie zudem, dass Sie für Ihre Anmeldungen jeweils ein Bestätigungsmail, bei Weiterbildungsmodulen inkl. Rechnung, auf die von Ihnen angegebene E-Mail-Adresse erhalten. Sollten Sie kein Bestätigungsmail erhalten, ist der Anmeldevorgang fehlgeschlagen.

Kursprogramm 2023

(allfällige Änderungen werden Ihnen rechtzeitig mitgeteilt)
 

 

Weiterbildungsmodul

Donnerstag, 30. März 2023, 18.00 - 21.00 Uhr

Coop Tagungszentrum Muttenz

Detailinformationen und
Anmeldemöglichkeit finden Sie hier.

 

Generalversammlung

Donnerstag, 27. April 2023, 19.30 Uhr mit anschliessendem Apéro

Filmsaal der Kaserne Liestal, Kasernenstr. 13, 4410 Liestal

Detailinformationen und
Anmeldemöglichkeit finden Sie hier.

 

Weiterbildungsmodul

Grundwissen Sozialhilfe

Samstag, 6. Mai 2023, 08.30 - ca. 17.00 Uhr inkl. Mittagessen

Coop Tagungszentrum Muttenz

Detailinformationen und
Anmeldemöglichkeit finden Sie hier.

 

Sozialhilfeforum 1

Häusliche Gewalt

Donnerstag, 11. Mai 2023, 19.30 - ca. 22.00 Uhr

Filmsaal der Kaserne Liestal, Kasernenstr. 13, 4410 Liestal

 
Detailinformationen und
Anmeldemöglichkeit finden Sie hier.

 

Sissachertagung

Spannungsfelder im Flüchtlingsbereich: Strukturen - seelische Belastungen - Integration

Samstag, 26. August 2023, 08.15 - ca. 12.00 Uhr mit anschliessendem Apéro im Schloss Ebenrain

Landwirtschaftliches Zentrum Ebenrain, Ebenrainweg 27, 4450 Sissach

 
Detailinformationen und
Anmeldemöglichkeit finden Sie hier.

 

Weiterbildungsmodul

KESB

Donnerstag, 12. Oktober 2023, 18.00 - 21.00 Uhr

Coop Tagungszentrum Muttenz

Detailinformationen und
Anmeldemöglichkeit finden Sie hier.

 

Sozialhilfeforum 2

Berufsintegration von jungen Erwachsenen in der Sozialhilfe

Mittwoch, 25. Oktober 2023, 19.30 - ca. 22.00 Uhr

Filmsaal der Kaserne Liestal, Kasernenstr. 13, 4410 Liestal

 
Detailinformationen und
Anmeldemöglichkeit finden Sie hier.